Lodges und Reifekeller

Optimale Bedingungen für die Weine, die hier langsam und gleichmäßig reifen und ihre sublimen, vielschichtigen Aromen entfalten können. 

Die Weine reifen entweder in kleinen Fässern (engl. cask) oder großen Fudern (engl. vat). Die kleinen mehrfach belegten Eichenholzfässer fassen rund 630 Liter und werden hauptsächlich zum Ausbau von Tawny Port eingesetzt. Auch Taylor’s berühmte, samtweich gereifte 10, 20, 30 und 40 Year Old Tawnys reifen im kleinen Fass. Weil im kleinen Fass die Weinoberfläche proportional zum Volumen größer und der Wein stärker in Kontakt mit Holz und Luft ist, reift er schneller und entfaltet seine üppigen Aromen von Butterkaramell, Walnuss und Eichenholz.

In den riesigen Eichenholzfudern, die 20.000 Liter und mehr fassen, ist der Wein in wesentlich schwächerem Kontakt mit Holz und Luft und reift deutlich langsamer. Im Fuder werden deshalb vor allem die fruchtbetonten Portweinstile ausgebaut, die sich zwar sanft abrunden und eine gewisse Komplexität entwickeln, dabei aber ihre jugendliche Struktur und Frische bewahren sollen. Taylor’s First Estate Reserve oder LBV werden im Fuder ausgebaut.

Taylor’s besitzt Tausende von Holzfässern, die von spezialisierten Küfern regelmäßig kontrolliert, gewartet, repariert und wenn nötig, auch neu gebaut werden. 

Während der Fassreife verliert der Wein Jahr für Jahr eine kleine Menge seines Volumens durch die Verdunstung. Man nennt sie den ‚Anteil der Engel’. Was verdunstet, sind Wasser und Alkohol, während sich Aromen, Zucker und Säure konzentrieren. Dieser natürliche Prozess ist mitverantwortlich für die üppig konzentrierten Aromen alter Tawny Ports. An den Ziegeldächern der Lodges hinterlässt diese Verdunstung den rußigschwarzen ‚Anteil-der-Engel-Pilz’ (lat. baudonia compniacensis), der schon aus der Luft erkennen lässt, wo die Weinfässer gelagert sind.

Die Fasskeller sind untertunnelt und in diesen Tunnelgängen lagern Taylor’s Vintage Ports. Um die Korken gleichmäßig feucht und geschmeidig zu halten, liegen die Flaschen akkurat horizontal. Erst kurz bevor sie in den Versand gehen, werden die Flaschen etikettiert und in ihre eleganten Holzkisten gelegt. 

Die Taylor’s Lodges in Vila Nova der Gaia können das ganze Jahr über besichtigt werden. Wer mag, kombiniert seinen Besuch mit einem Lunch im Barão Fladgate Restaurant, gleich nebenan – oder gönnt sich den Aufenthalt im luxuriösen 5-Sterne-Hotel ‚The Yeatman’, das ebenfalls nur wenige Schritte von den Lodges entfernt liegt. 

Früher wurde der gesamte Portwein im ersten Frühling nach der Lese aus dem Dourotal in die Lodges von Vila Nova de Gaia gebracht, um zu verhindern, dass die Weine in der trockenen Sommerhitze zu schnell reiften und ein unschönes raues, verbranntes Aroma annahmen, den sogenannten ‚Douro bake’. In Zeiten moderner Gebäude- und Klimatechnik mit Systemen zur Isolierung und Luftbefeuchtung lassen sich die natürlichen Bedingungen von Vila Nova de Gaia auch am Douro nachbilden. Bestes Beispiel sind die modernen Reifekeller der Quinta da Nogueira, in denen Taylor’s inzwischen einige seiner Portweine reifen lässt. Die isolierten Lagerhäuser liegen im windigen Hochland nahe der Stadt São João da Pesqueira. Die Innenwände der Gebäude sind mit Düsen ausgestattet, die feinste Wasserpartikel in die Luft sprühen und das Kellerklima gleichmäßig feucht und kühl halten.