2017

Nach einem nassen Vorjahr begann 2017 mit kaltem und trockenem Wetter; im Winter lag die Niederschlagsmenge rund zwanzig Prozent unter dem 30-jährigen Langzeitmittel. Der Austrieb kam früh, bereits um den 10. März, gefolgt von einem schnellen Rebwachstum unter anhaltend trockenen, im April und Mai zudem sehr warmen Bedingungen. Extreme Hitze in den ersten drei Juniwochen sorgte in einigen Douro-Gebieten für Schäden an den jungen Fruchtansätzen. Doch die Entwicklung ging weiter zügig voran. Die Véraison begann um den 18. Juni, einen Monat früher als 2016. Von einigen Gewittern und Regen Anfang Juli abgesehen, blieb es bis Ende September trocken. Die Trauben reiften schnell bei nun überwiegend moderaten Temperaturen und ihr hoher Zuckergehalt versprach schon jetzt lange Gärzeiten mit guter Farbausbeute. Am 1. September startete in Taylor‘s Quinta de Vargellas die Lese, die früheste seit Jahrzehnten! Der letzte vergleichbar frühe Lesebeginn war 1945 gewesen, einer der größten Jahrgänge des 20. Jahrhunderts. Damals wurden die Trauben ab dem 3. September eingebracht. Im Jahr 2017 unterstützte mildes Lesewetter mit kühlen Nächten einen gleichmäßigen Gärverlauf. Die Moste waren dicht, mit tiefer, intensiver Farbe, gutem Extrakt und reich an Phenolen. 

Verkostungsnotizen
Opaker, fast schwarzer Kern mit schmalem violettem Rand. Im Stil unverkennbar Taylor’s, elegant und präzise. In der Nase vielschichtig und verführerisch, durchwoben von feiner geradliniger Frucht und mineralischen Noten von Graphit. Wie ein duftender Schleier legt sich das klassische Veilchenaroma der Quinta de Vargellas über den Wein, begleitet von zarten terroirtypischen Anklängen von Zitrusfrüchten, Wildkräutern und Zistrose. Noch gibt sich das Bouquet leicht zurückhaltend, doch es lässt bereits die beeindruckende Tiefe und Komplexität der Aromen erahnen, die sich im Laufe der Zeit offenbaren werden. Am Gaumen straff strukturiert mit muskulösem, geschmeidigem, im Finale festem und spürbar präsentem Tannin unter einer Flut von purer, saftiger Beerenfrucht. Ein Wein mit der charakteristischen Noblesse, Balance und Präzision eines Taylor’s Port – und das verlockende Versprechen unwiderstehlicher Genüsse, die noch auf uns warten.