Quinta do Junco

Die wunderschöne alte Quinta do Junco zählt zu den bekanntesten Weingütern im historischen Pinhão-Tal. Um die etwas versteckt liegende Quinta zu finden, folgt man ab Pinhão der gewundenen Straße in Richtung Gouvães oder Sabrosa. 

Nach wenigen Metern macht die Straße eine scharfe Linkskurve hinauf zu einem engen, bewaldeten Seitental. Der steile Hang, der sich hier beinahe senkrecht erhebt, ist die Heimat der Junco-Weine. Von der Straße aus ist der Anblick überwältigend. Rang um Rang ziehen sich die Reben in Terrassen oder vertikalen Reihen vom Tal bis hinauf zur Quinta, die auf dem Gipfel wie eine Miniatur erscheint. Ein tibetanisches Kloster auf seinem Beobachtungsposten.

Anders als auf der Quinta de Terra Feita sind die Weinberge der Quinta do Junco ungeschützt Sonne und Wind ausgesetzt. In fast exakt südlicher Ausrichtung stehen die Reben bald den ganzen Tag in der Sonne. Doch in den heißen Reifemonaten weht ein kräftiger Wind durch die offenen Weinberge und bringt insbesondere die höheren Lagen in den Genuss steter Kühlung. 

Offiziell ist die Quinta do Junco ein eher junges Mitglied der Taylor’s Weingüter. Ein Jahrgangsjournal offenbart allerdings, dass Taylor’s bereits Ende des 19. Jahrhunderts Weine der Quinta gekauft hatte. Bevor Taylor’s 1997 den Besitz erwarb, gehörte er den Bankern António und Francisco Borges. Die Brüder hatten die Quinta 1907 gekauft und mit kräftigen Investitionen zu einem Vorzeigweingut aufgebaut. Neben ihrem Bankhaus ‚Banco Borges & Irmão’ betrieben sie einen erfolgreichen Portweinhandel. Statt aber die Weine der Quinta do Junco für die eigene Portweinfirma zu verwenden, verkauften sie diese bei öffentlichen Auktionen. So bekam auch Taylor’s Gelegenheit, Proben der Auktionsware sowie alte Colheitas oder Frasqueira Portweine der Quinta do Junco zu kosten und ihre einzigartige Qualität zu bemerken. Bereits zwanzig Jahre vor der Übernahme des Weingutes hatte Taylor’s damaliger Geschäftsführer Alistair Robertson versucht, die Quinta do Junco zu kaufen, konnte aber damals die Borges Brüder nicht überzeugen, sich von ihrem Besitz zu trennen. 

1996 ging die Banco Borges & Irmão in der Banco Português de Investimento (BPI) auf, die das Weingut nun zum Verkauf anbot. Taylor’s war nicht der einzige Interessent. Geschäftsführer Adrian Bridge erinnert sich: „Es war nervenaufreibend. Nicht nur wegen der vielen Mitbewerber, sondern weil alle Angebote im versiegelten Umschlag abgegeben werden mussten.". Es war ein Poker. Doch zuletzt wurde Taylor’s Angebot angenommen und die Quinta do Junco Teil des umfangreichen Besitzes der Firma.

Die frühe Geschichte der Quinta ist kaum dokumentiert. Man weiß aber, dass der Besitz seit mindestens zweieinhalb Jahrhunderten existiert. Wie Terra Feita liegt Junco im Herzen der ursprünglichen Gebietsgrenzen von 1756. Bei der Klassifizierung im Jahr 1761 erhielt die Quinta do Junco den vollen feitoria Status, der ihren Weinen höchste Qualität bescheinigte und dem Weingut erlaubte, sie zu höheren Preisen sowie nach England zu verkaufen. Auch nach der aktuellen Klassifizierung erreicht die Quinta do Junco ebenso wie Vargellas und Terra Feita die höchste Kategorie ‘A’, die nur den besten Weinbergen vorbehalten ist. 

Eine Besonderheit des Besitzes ist ein von natürlichen Quellen gespeistes Netzwerk aus Kanälen und Wasserläufen, das den gesamten Hang bedeckt. Vermutlich stammt daher auch der ungewöhnliche Name der Quinta: Junco ist ein Binsengras, das auf feuchten Böden oder Marschland wächst. Zu Strohbändern getrocknet wird es manchmal noch heute zum Anbinden der Stecklinge an die Drahtspaliere genutzt. Junco heißen auch die Binsen, mit denen die Küfer kleinere Ritzen zwischen den Fassdauben ihrer Portweinfässer abdichten, wiewohl diese juncos nicht aus dem Dourotal, sondern aus der Wasserlandschaft Rio de Aveiro an der portugiesischen Westküste stammen. 

Nach einem Bericht aus den 1940er-Jahren war die Quinta do Junco nicht nur für Wein, sondern auch für Obstbäume und ihr Olivenöl berühmt. Der Bericht erwähnt ihre moderne Olivenpresse und einen Brennkessel zur Bereitung von bagaceira, einem Tresterbrand, der heute fast nirgends mehr im Tal erzeugt wird. Als Taylor’s den Besitz erwarb, waren leider die Anlagen mitsamt der Kellerei und ihren altmodischen algerischen Autovinifikationstanks nicht mehr zu gebrauchen. Man entschied deshalb, die Junco-Weine in den lagares der keine drei Kilometer nordöstlich gelegenen Quinta de Terra Feita zu bereiten und alle Investitionen auf die Weinberge zu konzentrieren. 

Eine doppelt weise Entscheidung, wie sich bald herausstellen sollte. Die traditionelle Methode, die Trauben mit den Füßen zu stampfen erhöhte die Qualität der Junco-Weine soweit, dass sie heute einen zunehmend bedeutenden Beitrag zum Taylor Vintage Port leisten. Und auch die Investitionen in die Weinberge haben sich ausgezahlt. Viele der vor Taylor’s Übernahme angelegten patamares wurden durch umweltfreundlichere vertikale Rebreihen ersetzt, die zudem eine bessere Ausrichtung der Laubwände erlauben. Einige Reben wurden gegen besser an Boden- und Klimabedingungen angepasste Sorten ausgetauscht, die zugleich eher dem Stil des Hauses entsprachen. Trotz dieser umfassenden Umgestaltung und Neubepflanzung der Weinberge, machen die alten, ummauerten Terrassen noch heute beinahe ein Drittel der Rebanlagen der Quinta aus. 

Anders als die duftige Eleganz von Vargellas und die sinnliche Frucht von Terra Feita beeindruckt bei den Weinen der Quinta do Junco dieser massive Gaumen, der dem Blend Dichte, Konzentration und Struktur verleiht. Insbesondere Weine aus den alten historischen Terrassenlagen zeigen diese oft monumentale Größe. Seit dem Jahr 2000 wird ein kleiner Anteil der Junco-Weine dem Taylor’s Vintage Port zugegeben. Nicht, um auch nur ansatzweise den einzigartigen Taylor’s Stil zu verändern, eher im Gegenteil, um der konzentrierten Kraft und Langlebigkeit, für die Taylor’s Vintage Port weltberühmt ist, noch mehr Ausdruck zu verleihen.

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